Ausbildung von Pädagoginnen und Pädagogen modernisieren
Der durch die Bildungshoheit der Länder entstandene Flickenteppich wird bei der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern besonders deutlich. Die Mobilität von Studierenden sowie Absolventinnen und Absolventen ist dadurch besonders eingeschränkt. Die Ausbildung ist noch immer schulartbezogen und in zu geringem Maße auf die heutigen und künftigen Anforderungen des Arbeitsplatzes Schule ausgerichtet. Es gibt sachlich nicht begründete Differenzierungen in der Dauer der Ausbildung. Die Kapazitäten in der sächsischen LehrerInnenbildung entsprechen nicht dem künftigen Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern. Die Ausbildung aller Lehrerinnen und Lehrer soll hinsichtlich der Dauer einheitlich und gleichermaßen hochwertig sein, unabhängig von Schulform und Schulstufe. Zudem sollten die künftigen Pädagoginnen und Pädagogen so praxisnah wie möglich und auch im Umgang mit neuen Medien ausgebildet und ausgestattet werden. Die Bildungsziele für alle Pädagoginnen und Pädagogen wollen wir an den Kompetenzen auszurichten, die an allen entsprechenden Arbeitsplätzen benötigt werden. Hierzu zählt zum Beispiel die „gezielte und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gestaltete Planung, Organisation und Reflexion von Lehr- und Lernprozessen sowie ihre individuelle Bewertung und systemische Evaluation“ (Bremer Erklärung der KMK und der Vorsitzenden der Bildungs- und Lehrergewerkschaften von 2000 sowie Beschluss der KMK vom 05.10.2000). Noch immer findet die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern überwiegend auf Fachschulniveau statt, obwohl auch und gerade dieser Beruf hohe Anforderungen stellt.
Die Absolventinnen und Absolventen sollen in die Lage versetzt werden, die Individualität der Kinder und Jugendlichen bzw. Schülerinnen und Schülern nicht nur zuzulassen und mit ihr konstruktiv umzugehen, sondern deren persönliche Stärken zu diversifizieren und sie in schwächeren Bereichen individuell zu fördern, damit die bestmöglichen Lernerfolge erzielt werden können.
Schulpraktische Anteile wollen wir besser ins Studium integrieren. Für alle Schulstufen und Schulformen sehen wir ein einheitliches, gleich langes Referendariat vor. Perspektivisch wollen wir das Referendariat zu einer Berufseinmündungsphase weiterentwickeln. Erzieherinnen und Erzieher wollen wir ebenfalls an Hochschulen und nicht länger an Fachschulen ausbilden.