Wohlstand aller statt bizarren Reichtums weniger: Erster Hybrid-Parteitag erfolgreich abgeschlossen
DIE LINKE in Sachsen hat in Plauen ihren Parteitag abgeschlossen. Der Parteitag war der erste Hybrid-Parteitag, bei dem die Teilnahme sowohl analog als auch digital erfolgte. Am Nachmittag sprach Fraktionsvorsitzender Rico Gebhardt zu den Delegierten. Auch weitere Anträge wurden beschlossen.
Rico Gebhardt, Fraktionsvorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, blickte zunächst auf den in Sachsen nicht unumstrittenen Festakt am 3. Oktober zurück: „Ostdeutschland ist Gegenwart, nicht nur ein Geschichtsprojekt zur Aufarbeitung für Historiker*innen.“, sagte Gebhardt.
Er warb vor den Delegierten für ein „anderes politisches Projekt, wie es in unserem Nachbarland Thüringen erfolgreich war und ist.“
Drei Wahlperioden CDU-Alleinregierung und insgesamt sechs Wahlperioden CDU-Dominanz hätten in Sachsen deutliche Spuren hinterlassen: „Die Folge ist eine historisch beispiellose Entwurzelung und Deregulierung: So arbeiten beispielsweise in Sachsen nur 39 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden. In Nordrhein-Westfalen arbeiten 62 Prozent der Beschäftigten tarifgebunden. Sachsen ist das Schlusslicht bei den Durchschnittslöhnen. Dafür aber Spitzenreiter*in bei den Aufstocker*innen.“, sagte Gebhardt, der für mehr Regionalität und umweltverträgliches Wirtschaften warb.
Neben dem Leitantrag beschlossen die Delegierten auch einige weitere Anträge, so zu einer demokratischen Reform der Polizei und einem Ausbau auch digitaler, direkter Beteiligungsmöglichkeiten.
Die beiden Landesvorsitzenden zeigten sich mit dem Parteitag zufrieden: „Es ist klar, wohin mit uns die Reise gehen soll. Wir wollen eine gerechte Verteilung der Lasten der Krise und eine Wirtschaft, die nicht den bizarren Reichtum weniger, sondern den Wohlstand aller fördert und nicht länger unsere natürlichen Lebensgrundlagen kaputtmacht. Wir sind froh, dass unser Hybrid-Parteitag, der ja auch ein gewisses Experiment war, insgesamt so gut funktioniert hat.“, sagen Susanne Schaper und Stefan Hartmann. Etwa 85 Delegierte nahmen digital teil, knapp 70 im Saal in Plauen.