Mehr Gehalt, mehr Personal – Tag der Pflege 2021

Am 12.5.2021 ist der „internationale Tag der Pflege“. Für die Beschäftigten in der Pflege – ob im Krankenhaus oder in der stationären und ambulanten Altenpflege – ist dieser Tag Anlass auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Dazu erklären Susanne Schaper, und Stefan Hartmann, Landesvorsitzende von DIE LINKE. Sachsen:

Gerade die Corona-Pandemie verdeutlicht: Die Lohn-und Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen bedürfen einer grundlegenden und nachhaltigen Veränderung im Interesse der Beschäftigten.

Als LINKE haben wir konkrete Forderungen. Für uns ist klar: Nicht der Profit, sondern der Mensch steht im Mittelpunkt. Egal ob als Patient*in oder als Pfleger*in. Gesundheit ist für uns keine Ware.

Wir streiten deshalb für einen zweiten Corona-Bonus, der diesmal wirklich alle Pflegekräfte in Heimen, Krankenhäusern und Pflegediensten erreicht. Dazu soll es steuer- und abgabenfrei mindestens 1.500 Euro geben, die zügig ausgezahlt werden. Dafür setzen wir uns auch in der sächsischen Haushaltsdebatte ein.

Ein Bonus hat aber nur einen kurzfristigen Effekt. Um die Fachkräfte in der Pflege zu halten und Nachwuchs zu gewinnen, müssen die Arbeitsbedingungen und die Einkommen dringend verbessert werden. Die Beschäftigten in der Altenpflege haben Anspruch darauf, dass ihre wertvolle Arbeit entsprechend bezahlt wird und ihr Beruf eine höhere Wertschätzung und Attraktivität erhält.

Die Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn in der Altenpflege muss umgesetzt werden. Dazu gehört, dass die kirchlichen Träger in der Altenpflege ihre Blockadehaltung aufgeben und das von der Gewerkschaft ver.di und den Arbeitgebern ausgehandelte und abschlussfähige Angebot umgesetzt werden kann.

Vorschaubild des YouTube-Videos https://youtu.be/ldYk3q-f2Ew
Systemwechsel im Krankenhaus: Gemeinwohl vor Profit! 

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DIE LINKE fordert:

  • 100 000 zusätzliche Pflegekräfte in den Krankenhäusern! 100 000 zusätzliche Pflegekräfte in der Altenpflege! Überall fehlt Personal: Das bedeutet Stress und Belastung für die Beschäftigten und gefährdet die Gesundheit von Patientinnen und Patienten. Wir brauchen einen gesetzlichen Personalschlüssel, damit für den tatsächlichen Bedarf genug Personal da ist.
  • 500 Euro mehr Grundgehalt in der Pflege! Jeden Monat. Auch nach Corona. Arbeit in der Pflege ist wichtig, sie ist schwer, die Beschäftigten sind hoch qualifiziert. Pflege ist mehr wert und muss besser bezahlt werden. Das hilft auch gegen den Personalmangel.
  • Keine Profite mit der Pflege! Krankenhäuser und Pflegeheime, die Profite und Dividenden für Aktionäre abwerfen, arbeiten nicht zuerst für das Wohl der Menschen. Die Finanzierung nach dem Fallpauschalen-System führt dazu, dass Diagnosen, die dem Krankenhaus viel Geld einbringen, öfters gestellt werden und »teure« Stationen wie Geburtsstationen geschlossen werden. Krankenhäuser müssen nach dem Bedarf finanziert werden. Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gehören in die öffentliche Hand!
  • Pflege- und Gesundheitsversicherung gerecht und sicher machen! Die Zwei-Klassen-Medizin ist ungerecht und führt zu schlechter Versorgung. Wir wollen eine solidarische Gesundheitsversicherung, in die alle entsprechend ihrem Einkommen einzahlen. Die Beiträge sinken für alle, die weniger als 6.300 Euro Einkommen haben. Die Pflegeversicherung muss eine Vollversicherung werden, die alle Kosten übernimmt. Die Eigenanteile entfallen, d.h. niemand muss mehr etwas zusätzlich für die Pflege bezahlen.