Schule: sozial gerecht, ohne frühzeitige Selektion
1|2: PDF-Download Präsentation Schulmodelle
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2|2: Video-Mitschnitt
Diskussionsveranstaltung mit:
- Anja Apel, Stadträtin in Dresden, Mitglied im Bildungsausschuss und Lehrerin an der Freien Alternativschule Dresden
- Kerstin Reetz-Schulz, Geschäftsführender Vorstand vom Omse e.V. und Vorstandsmitglied im Gemeinsam länger Lernen e.V.
- Prof. Anke Langner, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Inklusive Bildung an der TU Dresden
- Prof. Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig
Moderation:
- Luise Neuhaus-Wartenberg, Mitglied des Sächsischen Landtages und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion
- Ingrid Körner, AG Bildung Dresden und LAG Bildung Sachsen
„Von Corona lernen, heißt Bildung lernen“ oder anders….
Die Corona-Krise hat in der gesellschaftlichen Debatte auf vielen Feldern zu erstaunlichen Einsichten geführt. Corona hat uns die ohnehin schon bestehenden Schwachstellen des Bildungssystems offengelegt, darin sind sich alle Schulfachleute einig.
Wir sind mitten im Bundestagswahljahr und trotzdem wird das Landes-Thema „Bildung“ eine wesentliche Rolle spielen.
Unser jahrelanger Fokus auf einen Bildungs- und Betreuungsbegriff – ganz unabhängig vom sozialen Status der Eltern, die Professionalität der Arbeit in Kitas, Schulen und Horten, zeigt nun auch gesellschaftlich mehr und mehr anerkannt wie wichtig ein funktionierendes Bildungssystem sein muss, um lebenslanges Lernen zu sichern. Das Arbeiten in kleinen Lerngruppen/Klassen, die Ausstattung aller Lernenden mit geeigneten digitalen Endgeräten, mit einem Zugang zum Breitband, die fehlende didaktische Aufbereitung digitaler Lernangebote und die Entwicklung geeigneter Lernmethoden waren in den letzten Monaten meist der Hinderungsgrund, warum E‑Learning schlecht bis gar nicht funktioniert hat.
Gute Bildung für alle muss gesellschaftliche Aufgabe sein. Gesellschaftliche Teilhabe funktioniert nur dann, wenn der Zugang zu Bildung Allen ermöglicht wird. Es geht um die Chance auf ein erfülltes Leben, für individuelles Wohlergehen und soziale Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Hohe qualitative Ansprüche verbunden mit einem demokratischen Grundverständnis. Ein Bildungsbegriff, der niemanden ausgrenzt, sondern alle mitnimmt. Während Corona ist das mitnichten gelungen. Wie auch bei diesem Bildungssystem? Was tun wir nun? Kurz-mittel-und langfristig? Was bedeutet Förderung im Einzelfall, ist der Bildungserfolg der einzige Gradmesser oder geht es viel mehr um soziale Kompetenzen, um ein sich Zurechtfinden und Chancengerechtigkeit? Das Lernen von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt? Geht es nicht grundsätzlich um den Kitt unserer Gesellschaft, die Solidarität?
Mit unserer Veranstaltung wollen wir 1. Mit der Öffentlichkeit über linke Ideen aus der gemeinsamen Arbeit von Partei und Fraktion im Bildungsbereich auf unterschiedlichen Ebenen diskutieren und 2. sollen zugleich die im Zuge der Diskussion mit den teilnehmenden Experten*innen und Gästen gewonnenen Informationen und Erkenntnisse in die große Bildungskonferenz im September einfließen.
Unserem Anspruch widerspricht der Lehrkräftemangel, die Überalterung des Personals, die schlechte Bezahlung von Erzieher*Innen, fehlende Schulstandorte, ein immer noch fehlendes Verständnis und die tatsächliche Ermöglichung von Längerem gemeinsamen Lernen, Stunden- und Lehrpläne, die nicht mehr zeitgemäß sind und fortwährende falsche Entscheidungen, wie wir zu geordneten und verantwortungsvollen Bildungsorten kommen, Unsere Diskussion sollte sich darum drehen, die unterschiedliche Expertise von Fachleuten (Gewerkschaft, Familienverbände, Psychologen, Mediziner, Erziehungswissenschaftler*Innen und Praktiker*Innen von Bildungseinrichtungen) einzubeziehen. Es geht schlichtweg um das Zusammen-Denken von Wissenschaft, Theorie und Praxis.