#Ableismus_tötet: Ein Jahr nach den Potsdamer Behindertenmorden
Ein Jahr nach den Potsdamer Behindertenmorden erinnert der Landesinklusionsbeauftragte DIE LINKE Sachsen an die Opfer und erklärt dazu:
»Heute vor einem Jahr, am 28.04.2021 wurden in einem Potsdamer Behindertenwohnheim insgesamt 4 behinderte Menschen brutal von einer damals 51jährigen Pflegerin getötet und eine weiterer behinderter Mensch schwer verletzt.
Es war – zumindest für mich und viele behinderte Menschen – die brutalste ableistische Tat in Deutschland seit der Euthanasie der Nationalsozialisten.
Im Vergleich allerdings zu den rassistischen Anschlägen blieb der öffentliche Aufschrei, auch und gerade in linken Bewegungen, Parteien – auch in der eigenen – weitgehend aus.
Viele behinderte Menschen, zu denen ich auch gehörte und gehöre, fordern dies allerdings nach wie vor ein.
Heute und an 365 anderen Tagen vertrete ich genau diese Auffassung.
Ich gedenke der 4 Opfer von Potsdam am 28.04.2021 und trauere um sie.
Ich fordere, Ableismus auf allen Ebenen aktiv zu bekämpfen. In Sachsen leben ca. 800.000 Menschen mit Behinderung und die jüngste Statistik des Antidiskriminierungsbüros Sachsen (ADB) weist aus, daß mit 27 % weiterhin eine sehr hohe Zahl von behinderten Menschen zu denen kommt, die systematisch diskriminiert werden.
Das muß endlich beendet werden!!
Heute am Jahrestag des Potsdamer Behindertenmordes hat Ability watch das Rechercheprojekt zu #ableismus_tötet gestartet, welches unter www.ableismus.de abgerufen werden kann. Daran wird das Ausmaß und die Dimension deutlich, um die es hier geht.
Also: Sagen wir Ableismus auf allen Ebenen den Kampf an, denn: Ableismus tötet!!
Birger Höhn
Landesinklusionsbeauftragter DIE LINKE Sachsen