#linkemetoo: Gegen sexualisierte Gewalt
Gegen sexualisierte Gewalt in den eigenen Strukturen! DIE LINKE. Sachsen geht mit Vertrauensperson und Sexismus-Richtlinie bereits wichtige Schritte
Die aktuell berichteten Fälle sexualisierter Übergriffe innerhalb unserer Partei DIE LINKE machen sprachlos und wütend. Denn unsere Partei versteht sich als ein Ort des respektvollen Umgangs und einer politischen Kultur der Wertschätzung.
Susanne Schaper, Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes, sagt: „Sexismus, Antifeminismus, Homo- und Transfeindlichkeit haben bei uns keinen Platz. Umso mehr bestürzt es uns, zu lesen, dass im Parteialltag Genoss*innen diese Werte mit Füßen treten. Die in der Berichterstattung und über den Hashtag #linkemetoo geschilderten Zustände werden zu Recht als unsäglich angeprangert und Aufklärung eingefordert.“
Stefan Hartmann, Vorsitzender des sächsischen Landesverbandes, ergänzt: „DIE LINKE steht vor der Herausforderung, zügig und konsequent Bedingungen zu schaffen, die sexualisierte Gewalt am besten unmöglich machen und den Opfern bzw. Betroffenen Sicherheit und Rückhalt gibt. Eine Reform der Partei und ihrer Satzung ist dafür unabdingbar.“
Um von sexualisierter Gewalt betroffene Menschen zu schützen sowie zu unterstützen bzw. diesem grenzverletzenden Verhalten vorzubeugen, haben wir als sächsischer Landesverband bereits verschiedene Hilfesysteme entwickelt. Allem voran steht dabei unser inhaltliches Selbstverständnis unter dem Titel „Für einen antisexistischen Konsens“, das wir im November 2021 beschlossen haben [PDF]. Darin weisen wir auf patriarchale, teils sexistische, Strukturen in unserer Partei hin und zeigen Möglichkeiten für eine fundierte sowie ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Dazu gehört auch seit März 2021 eine gewählte Vertrauensperson innerhalb des sächsischen Landesverbandes. Diese parteiinterne Vertrauensperson ist einerseits Anlaufstelle für Genoss*innen und parteinahe Menschen bei sexualisierter Belästigung und Diskriminierung. Andererseits wirkt sie sensibilisierend und aufklärend in die verschiedenen Stadt- und Kreisverbände der sächsischen LINKEN hinein. Weiterhin werden gemeldete Vorfälle anonymisiert in einem jährlichen Gleichstellungsbericht dokumentiert und ausgewertet. Dazu meint Susanne Scheidereiter, Sprecherin für feministische Politik und Gleichstellung des Landesverbandes Sachsen: „Unser eingeschlagener Weg ist ein guter Anfang. Doch reicht es nicht, wenn sich allein die gewählten Menschen in den Awareness- Ämtern für Antisexismus sowie die Förderung von Frauen* zuständig fühlen. Hier sind alle Parteimitglieder und Sympathisant*innen gefordert, gemeinsam ein Klima zu schaffen, welches für alle ein diskriminierungsfreies Engagement sichert. Die in der letzten Woche medial bekannt gewordenen Fälle sind nachhaltig aufzuklären und Täter entsprechend zur Rechenschaft zu ziehen.“
Wir als Landesverband regen auch in den Stadt– und Kreisverbänden die Schaffung von Hilfs- und Awarenesstrukturen an. Dabei stehen wir im engen Austausch mit Kooperationspartner*innen unserer Partei sowie dem Genderkompetenzzentrum Sachsen. So gibt es im Stadtverband Leipzig seit 2021 zwei Vertrauenspersonen, die vermittelnd auf Menschen in Konfliktsituation einwirken sowie Seminare zur Gewaltfreien Kommunikation organisieren.
Grundlegende Veränderung wird es aber nur geben, wenn wir alle Teil der Veränderungen sind. Der Kampf gegen Ungleichheit und Sexismus muss mehr als ein Lippenbekenntnisse sein und vielmehr unser tägliches Handeln bestimmen!