Susanne Schaper, Stefan Hartmann, Rico Gebhardt zum 27. Januar: Die extreme Rechte darf niemals wieder Macht bekommen
Die Vorsitzenden von Die Linke Sachsen, Susanne Schaper und Stefan Hartmann, sowie der Vorsitzende der Linksfraktion, Rico Gebhardt, erklären zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus:
„Auf Hetze folgte Entrechtung. Auf Entrechtung folgten Vertreibung und Deportation. Der ‚Madagaskarplan‘ von 1940 sah zunächst Massendeportationen vor. Am Schluss stand der industriell organisierte Mord an Millionen Menschen. Die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz jährt sich zum 79. Mal, die Zahl seiner Überlebenden schwindet. Wie muss es auf sie wirken, wenn einflussreiche Köpfe der neuen Nazipartei AfD und aus deren Umfeld Pläne schmieden, unliebsame Menschen zu entrechten und sie aus dem Land zu werfen? Was werden sie denken, wenn der inoffizielle Parteiführer Höcke davon spricht, Gegner ‚ausschwitzen‘ zu wollen?
Die Erinnerung an die Gräuel, die vom faschistischen Deutschland ausgingen, muss leben. Sie ist die Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass die extreme Rechte niemals wieder Macht bekommt. Wer meint, dass sie ihre Feindseligkeit ausschließlich gegen Menschen ausländischer Herkunft richte, der irrt: Der gleiche Hass, der damals Juden und Nichtjuden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Andersdenkende und viele andere Menschen traf, sucht neue Opfer. Immer mehr Menschen engagieren sich deshalb für Solidarität und Menschenrechte. Das macht Mut!
Alle Menschen sind gleichermaßen wertvoll. Wir dürfen es niemals zulassen, dass dieser Grundsatz relativiert wird. Wir wehren uns gegen die politischen Lobbyisten des Schlussstrichs, die es bejubeln, wenn Vorbehalte und Hass gegen Geflüchtete, Andersdenkende, Andersaussehende und Anderslebende wachsen. Das Denken, das Auschwitz möglich machte, ist präsent und muss mit allen demokratischen Mitteln bekämpft werden. Die Staatsregierung sollte zum Beispiel sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler eine KZ-Gedenkstätte besuchen können. Demokratieprojekte müssen weiter unterstützt und die politische Bildung ausgebaut werden.“