Gysi in Espenhain: Nicht nur Durchhalteparolen
Am gestrigen Montag, den 26. Februar 2024, hat Gregor Gysi gemeinsam mit Susanne Schaper und Stefan Hartmann die Streikenden bei SRW metalfloat in Espenhain besucht. Für die Streikenden war es der 111. Streiktag. In einer Rede zu den Beschäftigten kritisierte Gysi die Arbeitgeberseite deutlich: „Ihr müsst das durchstehen! Es nützt auch dem Arbeitgeber nichts, wenn die Belegschaft demotiviert ist.“
Gysi wird sich in den kommenden Tagen an die chinesische Botschaft und an die Geschäftsführung des Mutterkonzerns in Hongkong wenden, um sich für eine Aufnahme von Verhandlungen einzusetzen. „Gespräche sind das Mindeste. Ich werde mich dafür einsetzen, dass ihr wieder an den Verhandlungstisch kommt.“ kommentiert Gysi die Verhandlungsverweigerung der Konzernleitung.
Susanne Schaper und Stefan Hartmann, Landesvorsitzende von Die Linke Sachsen, weiter: „Die Beschäftigten leisten Großes. Wir werden als Linke den Streik weiter unterstützen. So lange, bis es einen Tarifvertrag gibt. Die Verweigerung des Konzerns, sich auf Verhandlungen einzulassen, wirkt aus der Zeit gefallen. Die Beschäftigten brauchen gute Löhne, um gute Arbeit leisten zu können. Das muss auch der Konzern erkennen. Wem die Altersarmut im Nacken sitzt, dem bleibt nur der Streik.“
Neben dem Druck der Beschäftigten braucht es auch ein deutliches Signal aus der Politik. Wir freuen uns, dass wir mit Gregor Gysi einen starken Mitstreiter gewinnen konnten.“
Gregor Gysi nutzte die Rede vor den Streikenden, um auch Forderungen an die Bundespolitik zu richten: „Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass Großkonzerne sich darum drücken angemessen Steuern auf ihre Gewinne zu zahlen. Wir sollten da auch in Deutschland endlich vernünftige Regeln umsetzen.“ Neben dem Stopfen von Steuerschlupflöchern schlug Gysi in Anlehnung an eine belgische Regelung eine automatische Anpassung von Löhnen an die Inflation per Gesetz vor.