Susanne Schaper, Stefan Hartmann: Sachsens Beschäftigte arbeiten bis Mitte März „umsonst“ – gerechte Löhne in Ost und West!
Aktuellen Daten zufolge bestand zwischen den neuen und alten Bundesländern 2023 eine Lohnlücke von 7.750 Euro. Laut dem Magazin Stepstone stand dem Durchschnittsgehalt im Westen in Höhe von 45.000 Euro ein Ostgehalt von 37.250 Euro pro Jahr gegenüber. Das bedeutet statistisch gesehen: Die ostdeutschen Beschäftigten müssen bis Mitte März des Folgejahres weiterarbeiten, bis sie dasselbe Einkommen erzielt haben wie die Westdeutschen – in Sachsen bis zum 15. März. Zu diesem „EastEqual Pay Day“ erklären Susanne Schaper und Stefan Hartmann, Vorsitzende von Die Linke Sachsen sowie Rico Gebhardt, Vorsitzender der Linksfraktion im Sächsischen Landtag:
„Auch im 35. Nachwendejahr sind die Löhne im Osten systematisch niedriger als im Westen. Bis Mitte März arbeiten ostdeutsche Vollzeitbeschäftigte statistisch gesehen ‚umsonst‘. Ein Unterschied von mehreren hundert Euro – auch für die gleiche Arbeit – ist nicht akzeptabel. Ein wesentlicher Grund ist die geringere Tarifbindung im Osten. Es ist gut, dass vielerorts für Lohngerechtigkeit gestreikt wird, so wie bei den Metallern bei SWR metalfloat in Espenhain. Der Osten verdient mehr!
Bundesweit bekommt jeder bzw. jede dritte Beschäftigte in Vollzeit weniger als 3.000 Euro brutto im Monat. In Sachsen betrifft das sogar die Hälfte der Vollzeitbeschäftigten. Der Mindestlohn muss auf 15 Euro steigen. Vor allem aber muss die sächsische Regierung Druck machen für höhere Löhne. Weil Ministerpräsident Kretschmer erklärtermaßen die Wirtschaftslobby regieren lässt, fließt aber weiter Staatsgeld für Aufträge an Unternehmen, die ihre Leute mies bezahlen. Wir wollen das beenden und ein gerechtes Vergabegesetz einführen.“