• Mit Markus Hennig
  • Café Conne Island, Koburger Straße 3, 04277 Leipzig

»Allein machen sie dich ein // Schmeißen sie dich raus, lachen sie dich aus«, sangen Ton Steine Scherben bereits vor 50 Jahren. Seitdem hat sich viel verändert, aber die linke Binsenweisheit bleibt: zusammen sind wir weniger allein. Deshalb ist Kollektivität ein zentrales Merkmal linker Politik. Es sind vor allem die Beziehungsweisen, die wir verändern müssen, so brachte es Bini Adamzcak vor einigen Jahren auf den Begriff. Indem wir uns kollektiv organisieren, können wir die Vereinzelung der bürgerlichen Gesellschaft überwinden und so die Gesellschaft verändern, in der wir leben.

Besonders wirksam ist dieses Kollektiv, wenn es dabei nicht nur an abstrakte Ideen anschließen kann, sondern sich aus den konkreten Erfahrungen der Betroffenen entwickelt. Indem die persönlichen Erfahrungen als Resultate der gesellschaftlichen Verhältnisse erscheinen, ist der Übergang zur politischen Veränderung bereits angelegt. Aufbauend auf kollektiven Erfahrungen begründet sich dann die Überzeugung, dass es zur Veränderung des eigenen Alltags eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse braucht.

Leider stellt sich diese so anvisierte kollektive Erfahrung immer seltener ein. Was also in der Theorie zu überzeugen vermag, scheint praktisch schwer zu machen. Vielleicht liegt das aber nicht nur an einer falschen Umsetzung, sondern ist zum Teil schon in den Begriffen selbst angelegt? In diesem Sinne fragt der Vortrag ausgehend von Selbstverständnissen verschiedener politischer Gruppen nach dem Zusammenhang von Kollektivität und Erfahrung. Zentral ist dabei die Frage, wie das Konzept einer kollektiven Erfahrung verstanden werden kann. Anhand verschiedener Formen von Kollektivität, wie jenes der Öffentlichkeit, der Gemeinschaft und der Masse, wird deren Bezug auf eine geteilte Form von Erfahrung herausgestellt.

Markus Hennig arbeitet aktuell an einer Doktorarbeit zum Zusammenhang von Kollektivität und Erfahrung.

 


Dies ist ein Hinweis auf eine Veranstaltung einer externen Veranstalterin (Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen). Organisatorisch und inhaltlich verantwortlich ist die Veranstalterin. In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung: Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e.V.
in meinem Kalender eintragen
Zurück zur Terminübersicht